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Der Zwiefache
Eine beliebte Tanzform auf dem heimatlichen Bauerntanzboden war der sogenannte Zwiefache, auch Bairischer (= „Bäuerischer“) genannt. Hier wechseln sich Zweier- und Dreiertakte innerhalb des Tanzstückes ab. Diesen Taktwechsel zu hören und entsprechend Walzer bzw. Dreher zu tanzen, macht den besonderen Reiz des Zwiefachen aus.
Noch Anfang der 1970er Jahre erklangen auf Hochzeiten, vielen Feuerwehrbällen und anderen Tanzveranstaltungen um Neustadt a.d.D. etliche Zwiefache: Unser alte Kath´, Hinter mei´m Vater sei´m Stadl, Sechs Löffe u.a.
Erst mit der totalen „Elektrifizierung“ wenige Jahre später begann diese bisher ungebrochene Tradition auf den „normalen“ Tanzveranstaltungen zu erlöschen. Erfreulicherweise nehmen sich heutzutage wieder junge Musikanten der alten bäuerlichen Bauernmusik an und spielen diese traditionellen Weisen auf Volkstänzen, in Biergärten, bei Musikantentreffen und auch auf Stadtfesten.
„Zwiefache raus!“ heißt dann die Aufforderung der Tänzer an die Musikanten. Der Zwiefache lebt!
Notenbeispiele:
In der Spielpraxis werden Zwiefache in einer Ausgangstonart begonnen, danach erfolgt ein Wechsel in die darunterliegende Quarttonart und schließlich kehrt man wieder in die Ausgangstonart zurück
Beispiel: C - F - C, D - G - D, F - B - F, G - C - G, usw.
Eduard Albrecht, Heimatpfleger